Zahnheilkunde
Zeigt her eure Zähne… ein gesundes Gebiss bedeutet für Tiere und Menschen Lebensqualität. Jeder weiß, wie furchtbar Zahnschmerzen sind. Auch unsere Tiere leiden darunter, aber sie „verstecken“ ihre Schmerzen oft lange. Deshalb ist gerade bei unseren Vierbeinern eine regelmäßige Zahnkontrolle wichtig.
Pflegen, erhalten, Lebensqualität erhöhen
Wie auch bei uns Menschen ist die Zahnpflege und -reinigung eine der wichtigsten Vorsorgemaßnahmen. Weil nicht jeder Hund und nicht jede Katze Zähne putzen toleriert und es außerdem rassetypisch oder genetisch bedingt vermehrte Probleme mit Zahnbelägen geben kann, kann eine professionelle Zahnreinigung bei uns Sinn machen. Deshalb schauen wir Ihrem Tier bei der Allgemeinuntersuchung u.a. in das Maul.
Wenn Zahnbeläge wie Zahnstein frühzeitig regelmäßig, gründlich und professionell entfernt werden, sorgt das dafür, dass Zähne lange gesund bleiben. Wenn Zahnstein schon lange besteht, sind in vielen Fällen oft die Schädigung des Zahnhalteapparats und des Zahnfleisches die Folge. Ihr Tier erleidet dann Schmerzen.
Und längst nicht immer zeigen unsere Patienten Zahnschmerzen. Sie fressen weiter, da sie sonst hungern würden. Beobachten könnten Sie aber, dass Ihr Tier zum Beispiel nur auf einer Seite kaut, stärker speichelt oder hartes Futter meidet. All das sind Gründe Ihr Tier in unserer zahnärztlichen Sprechstunde vorzustellen.
Einen ersten Überblick bekommen wir, wenn wir dem Patienten im wahrsten Sinne des Wortes ins Maul schauen. Leider sind Hunde oder Katzen selten dazu zu überreden, für eine gründliche Untersuchung das Maul mehrere Minuten zu öffnen. Dann bleibt uns in der Tiermedizin nur die eine gründliche Untersuchung, wenn das Tier in Narkose liegt. Wir erheben einen Zahnstatus aller Zähne. Dabei werden die Zähne mit Ultraschall gereinigt und anschließend poliert, die Tiefe der Zahnfleischtaschen wird gemessen.
Oft verbirgt sich das eigentliche Problem nicht in der sichtbaren Zahnkrone, sondern an der Zahnwurzel, die vom Zahnfleisch und Kieferknochen bedeckt ist. Das ist zum Beispiel bei der schmerzhaften Zahnerkrankung der Katzen (FORL) häufig so, von der fast jede dritte Katze betroffen ist. Ab einem Alter von fünf Jahren sogar jede zweite Samtpfote. Hierbei löst der eigene Körper langsam, aber stetig die eigenen Zähne auf, die Nerven des Zahns bleiben aber erhalten. Ergebnis ist, dass unsere Stubentiger oft unter großen Schmerzen auf Zahnstümpfen kauen. Deswegen ist es wichtig mit unserem digitalen, strahlungsarmen Zahnröntgengerät genauer hinzuschauen. Wir sehen die Zahnwurzel und den umgebenden Kiefer.
Ist ein Zahn zu stark geschädigt, wird er sowohl funktionslos als auch schmerzhaft und muss gezogen werden. Denn das Tier leidet genauso unter Zahnschmerzen wie wir Menschen auch. Mit einer „Zahnlücke“ können unsere Patienten gut leben. Wenn ein Zahn erhalten werden kann, verwenden wir z.B. Zahnfüllungen, ähnlich wie beim Menschen. Auch Zahnfehlstellungen können wir korrigieren oder beheben. Welche Therapie die richtige für Ihr Tier ist, ist immer eine individuelle Entscheidung.
Auch die kleinsten Patienten (z.B. Heimtiere wie Meerschwein, Kaninchen, Degu, Chinchilla) leiden häufig an Zahnproblemen. Kleine Heimtiere sind dauerhaft auf Nahrungszufuhr angewiesen. Wenn die Nahrungsaufnahme aufgrund von Schmerzen verweigert oder verringert wird, kann dies schnell zu lebensbedrohlichen Situationen führen. Auch für die kleinsten Patienten sind wir natürlich da.
Folgend eine Auflistung unserer zahnärztlichen Behandlungsmöglichkeiten:
- Prophylaxeberatung
- Zahnsteinentfernung mittels Ultraschall und anschließender Politur
- Gründliches Sondieren aller Zähne
- Zahnextraktionen
- Dentales, digitales Röntgen mit intraoralen Röntgenplatten (Detektion von Wurzelabszessen, Diagnostik von FORL
- Zahnerhaltende Maßnahmen (Zahnfüllungen)
- Kieferorthopädie (bei Zahnfehlstellungen)
- Gebisskorrektur beim Nager
- Computertomographie zur 3-D Rekonstruktion oder bei Erkrankungen des Kiefers